Im Jahr 1929 wurde die „Strandfeuerwehr Kritzendorf-Bad“ gegründet. Sie war eine eigene Wehr, zusätzlich zur bis jetzt bestehenden Feuerwehr Kritzendorf mit eigenständiger Mannschaft im Strombad. Ein Jahr später wurde das Zeughaus mit einer Motorspritze als Ausrüstung feierlich in Dienst gestellt und geweiht.
1943 wurde die Wehr aufgelöst und in die FF Kritzendorf integriert. Das damalige Zeughaus dient uns heute nach wie vor als Bootshaus mit eigenem Hangar. In dem kleinen Gebäude waren bis 2022 ein paar Spinde, eine kleine Werkbank sowie ein Feuerwehrauto – unser 34 Jahre alter Nissan Urvan mit einem eigenen UHPS-Löschsystem – stationiert, im Hangar wintern wir jedes Jahr unser Feuerwehr-Rettungsboot inklusive Anhänger sowie unsere Holzzillen ein, Ruder und „Stangln“ sowie Sandsäcke für den Hochwasser-Fall sind ebenfalls dort untergebracht.
Knapp 100 Jahre hatte das alte Gebäude schon auf dem Buckel, es hat viele Fluten miterlebt und war dementsprechend mitgenommen. Auch die Größe des Bootshangars machte uns des Öfteren zu schaffen, mussten wir doch jedes Jahr bei Einwinterung der Geräte und Fahrzeuge Teile demontieren, um die Boote überhaupt in den Schuppen zu bekommen.
Dass wir auf das Gebäude aber nicht verzichten können, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, zeigte sich beispielsweise im Juni 2022: Eine Kabanen-Zeile stand in Vollbrand, das Hilfeleistungs-Fahrzeug sowie die Kameraden aus Klosterneuburg und Höflein, wurden von einem geschlossenen
Bahnschranken aufgehalten. Wäre das Strombad-Team der Feuerwehr also nicht sofort zur Stelle gewesen, hätte das Feuer nicht mehr so schnell eingedämmt werden können. Den Einsatzbericht finden Sie hier.
Der Plan war also, das Bootshaus im Strombad zu erneuern und auf einen adäquaten Stand der Technik zu bringen. Dabei sollte ein Teil des Altbaus erhalten und integriert werden, weiters ist eine Notstrom-Einspeisung vorgesehen.
Nach dem Okay der Baubehörde begannen wir Anfang Oktober mit dem Abriss. Ein Teil der Mannschaft zerlegte den Hangar händisch, auch das Dach des Zeughauses wurde abgerissen. Dabei zeigte
sich auch, wie desolat das Gebäude tatsächlich war: Das Holz war bereits komplett morsch.
Kurz darauf legte auch schon der Baumeister los, goss ein Fundament und begann mit den Betonarbeiten. Der Neubau des Bootshangars aus Holz folgte sogleich. Verputzen, Elektrik, der Einbau der Tore sowie das Streichen des Gebäudes waren die nächsten Arbeitsschritte. Vieles davon geschah in Eigenleistung, um Kosten zu sparen.
Im Mai 2023 konnte das neue Bootshaus feierlich eröffnet werden.