Bereits seit Tagen wütet im Schneeberg-Rax-Gebiet ein tückischer Waldbrand. 115 Hektar Bodenfläche stehen in Flammen. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Niederösterreich stehen seither im Dauereinsatz. Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner sprach unlängst vom „größten Waldbrand, den wir in Österreich je hatten“.
Etwa 100.000 Freiwillige engagieren sich in Niederösterreich bei der Feuerwehr, alles ehrenamtlich, alles in der Freizeit, alles unentgeltlich. Und warum? Unter anderem für solche Einsätze. Weil man hier wirklich etwas bewirken, wirklich helfen kann.
Deshalb zögerten zehn unserer Kameradinnen und Kameraden am Samstag, den 30. Oktober, nicht lange, als das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Kritzendorf vom Katastrophenhilfsdienst angefordert wurde. Mit unserem neuen HLF 3 machten wir uns also gemeinsam mit weiteren Feuerwehren aus dem Abschnitt Klosterneuburg sowie Tulln im Konvoi auf den Weg in die Berge nach Hirschwang an der Rax.
Wie viele wissen, sind wir ja grundsätzlich „katastrophen-erprobt“, von zahlreichen Hochwässern bis zu Zugunglücken – als „kleine Katastralgemeinde“ hatten wir es schon mit einigen gröberen Ereignissen zu tun. Was wir aber im Schneeberg-Rax-Gebiet zu sehen bekamen, war für uns wirklich eine neue Erfahrung.
Am Morgen vor Ort angekommen, waren die Brände deutlich sichtbar, Black Hawks vom Bundesheer sowie der Polizeihubschrauber flogen den gesamten Tag in Dauerschleife um die brennende Bergkette, um das Feuer zumindest in Zaum zu halten und löschten aus der Luft – eine Sisyphusarbeit, aber es gibt einfach keine Alternative.
Und so wurden wir für die Betankung von zwei Black Hawks eingeteilt, die im Minutentakt ihre „Bambi Buckets“ – also Löschwasser-Außenbehälter – vor uns niederließen und wieder davonflogen, um die 3.000 Liter Wasser über die Brandherde zu schütten. Beeindruckt waren wir vor allem von der Organisation, die bis ins kleinste Detail abgestimmt war. Jeder hatte seine Aufgabe, alles passierte Hand in Hand.
Die Tagesbilanz war eindrucksvoll: Gemeinsam mit den anderen eingesetzten Wehren haben wir die Bambi Buckets etwa 175 Mal mit insgesamt 492.000 Litern Wasser versorgt. Am späten Nachmittag kamen dann auch die angeforderten Löschflugzeuge aus Italien an, die ihre Wasserladung in Wien aus der Neuen Donau aufnahmen und damit ins Schneeberg-Rax-Gebiet flogen.
Am Abend machten uns wieder schließlich auf den Heimweg.
Ein eindrucksvoller Tag für uns mit vielen, neuen Impressionen und Erkenntnissen sowie dem Wissen, dass das Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr wirklich etwas bewirken kann.